Hier nur zwei kurze, aber eindrückliche Ausschnitte aus diesem lehrreichen Buch. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen. Eine Wohltat.



„Für ein Kind bedeutet Religion praktisch immer nur Furcht. Gott ist ein mächtiger Mann mit Löchern in den Augenlidern: Er kann dich sehen, wo du auch bist. Für das Kind heißt das oft: er kann auch sehen was unter der Bettdecke geschieht. In das Leben des Kindes Angst zu bringen, ist das schlimmste Verbrechen überhaupt. Es wird für immer Nein zum Leben sagen, wird sich immer minderwertig fühlen, immer feige sein. Wem in seiner Kindheit mit dem Leben in der Hölle gedroht wurde, der kann in diesem Leben unmöglich frei von neurotischer Angst um seine Sicherheit sein.“

„Die Sexualität ist die Grundlage jeder negativen Einstellung zum Leben. Kinder ohne sexuelle Schuldgefühle verlangen nie nach Religion oder Mystizismus irgendeiner Art. Da die Sexualität als schwere Sünde betrachtet wird, suchen Kinder, die von Sexualfurcht und Sexualscham ziemlich frei sind, nicht nach einem Gott, von dem sie Vergebung und Gnade erbitten können; sie fühlen sich eben nicht schuldig.“